„Die Jugend wird kaputt gespart“

Fachkräftemangel, gewalttätige Jugendliche, überforderte Lehrer und Schulen und ein großer Teil der Kinder Deutschlands, die unter der Armutsgrenze leben. Wie kann ein Sozialstaat darauf reagieren?

Nun denkt man sich… da muss sich eben mehr gekümmert werden und geeignete Angebote geschaffen werden…..

Aber Pustekuchen… nachdem wir ja in der Jugendarbeit bereits wussten und dagegen kämpften, dass massive Kürzungen (bis zu 1/3 des Etats) geschultert werden mussten, ist es nun auch in der Jugendhilfe amtlich.

Massiver Stellenabbau in den letzten Jahren bringt Jugendliche und Kinder in prekären Lebensverhältnissen in immer schwierigere Situationen, die sie von sich aus nicht bewältigen können. Seit 2001 ist ein Rückgang von über 30% in der Jugendhilfe zu beobachten.

Was soll das? Soll Soziale Arbeit weiter Feuerwehr sein und erst dann den Schaden richten müssen, wenn es längst zu spät ist? Müssen sich Tag für Tag Lehrer in den Schulen mit Jugendlichen verbal prügeln, weil Freizeitangebote und Aufmerksamkeit/Interesse an ihnen völlig vorbei gehen?

Es ist Zeit, endlich eine weitsichtige Politik zu machen und zudem eine Politik, die Kinder und Jugendliche in ihre schützende Mitte nimmt, und nicht nur nach Wählerstimmen der Alten giert. Deswegen:

Wahlalter auf 16 senken!
Mehr praxisnahe Bildung!
Prävention statt Sanktion!
Die Gelder für Jugendarbeit/-hilfe sofort wieder auf den alten Stand!

Ich möchte zu bedenken geben, dass genau diese Kinder und Jugendlichen, die ihr jetzt vernachlässigt eure Handwerker, Altenpfleger und Doktoren werden.

Siehe auch:
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/16/0,3672,7252688,00.html

2 Gedanken zu „„Die Jugend wird kaputt gespart“

  1. Hi Bremmo,

    es ist schon fast traurig, dass ich dir zustimmen muss.
    Viele Kinder und Jugendliche haben einfach keinen Platz an dem sie ihre Freizeit verbringen können. Fußgängerzonen oder Unterführungen müssen dann als Fußballfeld herhalten, weil woanders kein Raum für sie ist. Was wiederum Ärger hervoraufbeschwört, da sich immer irgendjemand gestört fühlt. Die Jugendlichen haben auch oftmals niemanden der am Tag für sie da ist, sie fördert oder ihre Talente heraus-fordert.
    Darf dann mal ein Sozialarbeiter in einer Hauptschule zeitweise die Lehrer vertreten und die Schüler bei zukunftsrelevanten Themen unterstützen, wie Bewerbungstraining oder Durchsprechen von Jobprofilen, dann wird er oftmals von den Lehrern belächelt oder noch schlimmer, er wird durch üble Nachrede beim Arbeitsamt angeschwärzt. Was allerdings keiner weiß, weil der Sozialarbeiter ja schweigen kann, dass er auch nach der Zeit in der Hauptschule noch Kontakt zu den Jugendlichen hat (oder besser, sie zu ihm) und ihnen nach wie vor bei den Bewerbungen hilft und ihnen mit Rat zur Seite steht. Unentgeltlich versteht sich.
    Oder er wird in einen sozialen Brennpunkt geschickt, den sogar die Polizei meidet, um vor Ort das Schlimmste vermeiden zu können. Eine Gratwanderung, da die vorbestraften Jugendlichen in der Regel wenig Hemmungen vor neuer Gewalt haben.

    So viele Möglichkeiten gäbe es um die Potentiale der Jugendliche zu wecken und ihnen eine Chance zu geben, nur leider ist kein Geld da…ob wir uns das leisten können???

    Wacht endlich auf!
    Alex

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